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5. Brandenburger Krebskongress: „Onkologie im Land Brandenburg – gut versorgt in jeder Lebensphase“

- Erschienen am 22.02.2017 - Pressemitteilung 028/2017

Die medizinische Behandlung von Krebserkrankungen und damit die Überlebenschancen von Krebserkrankten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm verbessert. Dennoch bleibt Krebs nach Herz-Kreislauferkrankungen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Wie es um die Onkologie, also dem Teilgebiet der Medizin, das sich mit Tumorerkrankungen befasst, im Land Brandenburg steht, ist Thema des 5. Brandenburger Krebskongresses. Er findet am 24. und 25. Februar 2017 in Potsdam unter dem Motto „Onkologie im Land Brandenburg – gut versorgt in jeder Lebensphase“ statt.

Mit über 400 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und Beschäftigten weiterer Berufsgruppen ist es die größte Fachtagung zum Thema onkologische Versorgung in Brandenburg. Veranstalter sind die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg (LAGO) und das Tumorzentrum Land Brandenburg (TZBB). Der Kongress wird vom Gesundheitsministerium unterstützt, die Schirmherrschaft hat Gesundheitsministerin Diana Golze übernommen.

Gesundheitsministerin Diana Golze sagte heute in Potsdam: „Die Diagnose Krebs verändert schlagartig das Leben der Betroffenen. Die medizinischen Fortschritte bei der Krebsvermeidung und Krebsbekämpfung sowie neue Medikamente haben die Prognose bei vielen Krebsarten aber deutlich verbessert. Der Erfahrungsaustausch zwischen den onkologisch tätigen Ärzten und den niedergelassenen Hausärzten ist mitentscheidend für die weitere Verbesserung der onkologischen Versorgung. Der Brandenburger Krebskongress unterstützt diesen Erfahrungsaustausch. Einen weiteren wichtigen Beitrag leistet das neu errichtete Klinische Krebsregister für Brandenburg und Berlin. Es liefert den Ärztinnen und Ärzten, aber auch der Forschung wertvolle Daten und Erkenntnisse zu Diagnose, Behandlung, Heilungsprozessen oder zu Rückfällen und macht damit die erfolgversprechendste Krebsbehandlung für alle sichtbar. Davon profitieren Patientinnen und Patienten unmittelbar.“

Kongresspräsident Prof. Dr. med. Michael Kiehl, Chefarzt Medizinische Klinik I im Klinikum Frankfurt (Oder), sagte: „Der Kongress fokussiert insbesondere auf strukturelle und politische Entwicklungen im Land Brandenburg. Ärzte, Krankenkassen und die Schirmherrin des Kongresses, Ministerin Diana Golze, werden ihre Visionen äußern hinsichtlich der Fragestellung: Wie sieht die Versorgung für unsere krebskranken Menschen im Land Brandenburg in fünf Jahren aus? Alle Kongressteilnehmer sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren, sich einzubringen und damit ein deutliches Signal zu setzen - für die Weiterentwicklung einer guten onkologischen Versorgung in unserem Land.“

Dr. Udo Wolter, kommissarischer Vorstandsvorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg (LAGO), sagte: „Für eine bedarfsgerechte Versorgung krebskranker Menschen ist es unabdingbar, dass Ärztinnen und Ärzte sowie alle weiteren beteiligten Berufsgruppen eng zusammenarbeiten. Damit dies gelingen kann, fördert die LAGO die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch aller Akteure - ein wichtiges Teilstück hierbei ist die Durchführung der Brandenburger Krebskongresse.“

Dr. med. André Buchali, Chefarzt Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Ruppiner Kliniken und Vorstandsvorsitzender des Tumorzentrums Land Brandenburg (TZBB), sagte: „Der diesjährige Brandenburger Krebskongress fokussiert sowohl auf die Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten für unsere Tumorpatienten als auch auf die Versorgungsstruktur im Flächenland Brandenburg. Wir wollen speziell darauf aufmerksam machen, dass Krebserkrankungen Patienten in allen Lebensphasen treffen können.“

In Brandenburg leben ungefähr 80.000 Menschen, bei denen in den vergangenen zehn Jahren Krebs diagnostiziert wurde. Die drei häufigsten Krebsneuerkrankungen sind bei Männern Prostata-, Lungen- und Darmkrebs, bei Frauen Brust-, Darm- und Lungenkrebs. Frühzeitig erkannt, beträgt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei vielen Krebsarten heute mehr als 80 Prozent.

Ministerin Golze betonte: „Für die Landesregierung hat die Sicherstellung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen gesundheitlichen und medizinischen Versorgung höchste Priorität. Im Land Brandenburg haben sich fünf Onkologische Schwerpunktzentren in Cottbus, Frankfurt (Oder), Neuruppin, Potsdam und Schwedt/Oder etabliert, die hochwertige Behandlung und Betreuung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten gewährleisten. Aber auch die gesundheitsbezogene Selbsthilfe hat sich im Rahmen der Krebstherapie zu einer tragenden Säule im Gesundheitssystem entwickelt. Selbsthilfegruppen sind vor allem bei der Nachsorge für Krebspatienten eine wichtige Ergänzung zu professionellen Hilfsdiensten. Mittlerweile gibt es landesweit über 70 Selbsthilfegruppen für krebskranke Menschen und deren Angehörige.“

Die Länder Brandenburg und Berlin haben im vergangenen Jahr ein gemeinsames klinisches Krebsregister geschaffen. Trägerin des bundesweit einzigen länderübergreifenden klinischen Krebsregisters ist die „Klinisches Krebsregister für Brandenburg und Berlin gGmbH“, eine Tochtergesellschaft der Landesärztekammer Brandenburg, mit Sitz in Cottbus. In Brandenburg gibt es bereits seit 1995 eine flächendeckende klinische Krebsregistrierung, die alle Daten zur Diagnose, Therapie und Nachsorge von Tumorerkrankungen erfasst.

Der Brandenburger Krebskongress findet seit 2009 alle zwei Jahre in Potsdam statt. Weitere Informationen unterwww.mcall-gmbh.de/bb-krebskongress.