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Brandenburger Pflegeoffensive / Hartwig-Tiedt: Pflegekräfte verdienen Anerkennung

- Erschienen am 21.04.2016 - Pressemitteilung 058/2016

Auf der pflegepolitischen Tour des Sozialministeriums, die heute im Kreis Potsdam-Mittelmark Station macht, betonte Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt: „Tausende Pflegekräfte leisten tagtäglich rund um die Uhr in den Pflegeheimen und in den ambulanten Diensten eine harte und ehrliche Arbeit, damit pflegebedürftige Menschen würdevoll auch im hohen Alter leben können. Sie verdienen unseren Respekt und unsere Anerkennung. Wir dürfen nicht zulassen, dass einzelne schwarze Schafe wie im aktuellen Pflege-Abrechnungsskandal den ganzen Berufsstand in Misskredit bringen. Das wäre fatal.“

Sozialstaatssekretärin Hartwig-Tiedt sprach im Altenhilfezentrum „Lothar-Kreyssig-Haus“ in Kloster Lehnin mit Beschäftigten über ihre Arbeitsbedingungen. Es ist eine von insgesamt sechs stationären Altenpflegeeinrichtungen, die landesweit an dem neuen Modellprojekt „Anforderungen an Pflegefachkräfte – Entwicklung innovativer Personaleinsatz- und Personalentwicklungskonzepte“ teilnehmen. Das Projekt wird im Rahmen der Brandenburger Pflegeoffensive vom Sozialministerium zunächst mit 160.000 Euro aus Landesmitteln bis Ende 2016 unterstützt. Projektträger sind die BTU Cottbus-Senftenberg und das Dresdner Institut für Pflege- und Gesundheitswissenschaften.

Hartwig-Tiedt erklärte: „In der Pflege werden schon heute händeringend Fachkräfte gesucht. Umso wichtiger wird es für Pflegeeinrichtungen, die vorhandenen Fach- und Hilfskräfte so gut, so effektiv wie möglich einzusetzen. Mit dem Modellprojekt unterstützt das Land sie dabei, neue Wege zu entwickeln, um Pflegebedürftige mit qualifizierten Fachkräften effektiv und auf hohem Niveau zu versorgen. Die ersten Ergebnisse des Projektes sind vielversprechend. Langfristiges Ziel ist es, dass in allen stationären Pflegeeinrichtungen im Land Brandenburg eine qualifikationsgerechte Arbeitsteilung praktiziert wird. Wichtiges Anliegen dabei ist es auch, die Wünsche der Beschäftigten z.B. zu Beschäftigungsumfang und Einsatzzeiten im Arbeitsalltag umzusetzen. Das soll die Arbeitsbedingungen in der Pflege weiter verbessern und den Beruf gerade für junge Frauen, für die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr wichtig ist, attraktiver machen.“

In Bad Belzig besuchte Sozialstaatssekretärin Hartwig-Tiedt das Projekt „Netzwerk Aktion Demenz Potsdam-Mittelmark“. Aufgabe der Koordinierungsstelle ist eine umfassende und intensive Kooperation und Vernetzung von professionellen, familiären, ehrenamtlichen und nachbarschaftlichen Angeboten im Bereich der Betreuung und Pflege von demenzkranken Menschen. An dem Netzwerk beteiligen sich Pflegeeinrichtungen, ambulante Angebote, Sozialberatungen, Kommunen, Behörden und Ärzte. Ein Schwerpunkt in der Netzwerkarbeit ist die Öffentlichkeitsarbeit zu Themen der Altenhilfe und Pflege.

Hartwig-Tiedt sagte: „In Brandenburg gibt es viele verschiedene niedrigschwellige Unterstützungsangebote, die besonders pflegenden Angehörigen helfen. Diese Angebote müssen wir noch stärker bekannt machen. Pflegebedürftigkeit ist kein Thema, worüber Menschen gerne nachdenken. So verdrängen es leider viele und beschäftigten sich erst damit, wenn ein Pflegefall in der Familie eingetreten ist. Statt sofort nach einem Platz in einem stationären Pflegeheim zu suchen, sollte man sich zuerst über die vielfältigen anderen Angebote informieren. Hierbei helfen die Pflegestützpunkte, die Angehörige und Betroffen umfassend, neutral und kostenfrei beraten.“

Im Kreis Potsdam-Mittelmark leben rund 6.800 pflegebedürftige Menschen. 75 Prozent werden von Angehörigen oder ambulanten Pflegediensten zuhause versorgt, nur jeder Vierte befindet sich in einer stationären Pflegeeinrichtung.

Hartwig-Tiedt sagte: „Die häusliche Pflege hat in Brandenburg einen sehr hohen Stellenwert. Das ist gut und wichtig. Menschen sollen so lange es geht in ihrem Zuhause, in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Dafür brauchen wir niedrigschwellige Angebote und nachbarschaftliche Hilfen. Die Landesregierung unterstützt im Rahmen der Brandenburger Pflegeoffensive Kommunen und Initiativen bei der Weiterentwicklung solcher Strukturen vor Ort zum Beispiel mit den neuen ‚Fachstellen Altern und Pflege im Quartier‘.“

Die Fachstellen sollen dazu beitragen, Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, aber auch Initiativen und lokale Akteure in der Pflege bei der Entwicklung und Realisierung einer regionalspezifischen Infrastruktur für ein selbstbestimmtes und teilhabeorientiertes Leben im Alter zu unterstützen.

Die Pflege der Zukunft ist angesichts des demografischen Wandels und der alternden Gesellschaft eine der größten sozialpolitischen Herausforderungen. Die Landesregierung will mit einer Pflegeoffensive einen Beitrag dazu leisten, die künftige Pflegeversorgung in Brandenburg zu sichern und die Politik des aktiven und gesunden Alterns fortzusetzen.

Im Rahmen der Brandenburger Pflegeoffensive werden Sozialministerin Diana Golze und Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt in diesem Jahr in den Landkreisen und kreisfreien Städten Einrichtungen, Projekte und Initiativen der Pflege besuchen und dort mit Verantwortlichen darüber sprechen, wie die zukünftige Pflege vor Ort gestaltet werden kann. Die ersten beiden Stationen waren Kreis Oberspreewald-Lausitz und Cottbus. Im Mai wird die pflegepolitische Tour im Kreis Barnim fortgesetzt.

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Ident-Nr
058/2016
Datum
21.04.2016
Rubrik
Soziales