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Arbeitsschutz: Jahresbericht 2013 veröffentlicht

Golze: Arbeitsschutz ist wichtiger Wettbewerbsvorteil

- Erschienen am 20.01.2015 - Pressemitteilung 010/2015

Im Jahr 2013 gab es in Brandenburg rund 25.700 meldepflichtige Arbeitsunfälle, das sind 1.200 mehr als ein Jahr zuvor. Es gab sechs tödliche Unfälle. Damit wurde der bereits im Jahr 2012 erreichte niedrigste Stand seit 1991 gehalten. Das geht aus dem Arbeitsschutzbericht 2013 hervor, der heute veröffentlicht wurde. Arbeitsministerin Diana Golze sagte: „Ein hohes Arbeitsschutzniveau – kombiniert mit freiwilligen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Beschäftigten – ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Denn jeder Arbeitsunfall, jede arbeitsbedingte Erkrankung erzeugt nicht nur menschliches Leid, sondern richtet auch ökonomischen Schaden an. Viele Betriebe in Brandenburg haben das erkannt und investieren in den Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten.“

Schwerpunkt des neuen Berichts ist der Arbeitsschutz in der Baubranche. Beschäftigte auf Baustellen sind im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen einem besonders hohen Unfall- und Gesundheitsrisiko ausgesetzt: Fast 20 Prozent aller schweren Arbeitsunfälle passieren auf dem Bau. In Brandenburg arbeitet nahezu jeder zehnte Erwerbstätige im Baugewerbe: Allein die rund 4.800 Betriebe des Bauhauptgewerbes beschäftigten im Jahr 2013 etwa 34.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Viele weitere Arbeitsplätze sind von einer guten Baukonjunktur abhängig.

Golze sagte: „Die Arbeiten auf Baustellen erfolgen oft in großen Höhen, in tiefen Baugruben oder neben dem fließenden Straßen- oder Eisenbahnverkehr. Die Verhältnisse auf Baustellen ändern sich ständig, verschiedene Gewerke müssen gleichzeitig nebeneinander ausgeführt werden. Viele Beschäftigte verschiedener Arbeitgeber arbeiten auf engem Raum gleichzeitig, was die Gefährdung zusätzlich erhöht. Deshalb sind Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten auf Baustellen von besonderer Bedeutung. Ein Erfolg ist, dass sich die Zahl der Arbeitsunfälle auf Brandenburger Baustellen in den vergangenen zehn Jahren mehr als halbiert hat.“

In der Bauwirtschaft sank die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle, die einen Arbeitsausfall von mehr als drei Kalendertagen nach sich zogen, von 2004 bis 2013 in Brandenburg um 52 Prozent. Wurden 2004 noch 59,1 meldepflichtiger Arbeitsunfälle je 1.000 Beschäftigte registriert, so waren es 2013 28,7 je 1.000 Beschäftigte. In diesem 10-Jahreszeitraum lag die Quote in dieser Branche für Brandenburg stets niedriger als die für die Bundesrepublik. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass die Arbeitsunfälle am jeweiligen Unfallort registriert werden. Golze erklärte: „Die geringe Quote für Brandenburg ist daher auch ein Ausdruck eines ‚Exports von Bauleistungen‘ in angrenzende Länder wie zum Beispiel Berlin.“

Im Jahr 2013 hatte das Landesamt für Arbeitsschutz unter anderem das Projekt „Vermeidung von Absturzunfällen auf Baustellen“ durchgeführt: Dabei wurden 104 Baustellen besichtigt und gezielt auf Absturzgefahren kontrolliert. Nur 20 Baustellen wiesen hinsichtlich der Absturzsicherung keine Mängel auf. Auf Baustellen von 25 Betrieben fehlten technische Absturzsicherungen, bei 57 weiteren Betrieben waren die technischen Absturzsicherungen unvollständig oder nicht korrekt errichtet. Golze betonte: „Kosten- oder Konkurrenzdruck dürfen nicht zu Gefährdungen von Menschenleben führen. Bei der Sicherheit darf auf keinen Fall gespart werden. Ein falscher Schritt reicht bereits für ein großes Unglück.“

Die Gesamtzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle, die einen Arbeitsausfall von mehr als drei Kalendertagen nach sich zogen, ging in Brandenburg von rund 37.000 im Jahr 2003 kontinuierlich auf ca. 24.000 im Jahr 2009 zurück. Das ist ein Rückgang von 35 Prozent. Im Jahr 2012 gab es aufgrund einer deutlich gestiegenen Zahl der Erwerbstätigen einen leichten Anstieg auf 24.500 Arbeitsunfälle. Im Jahr 2013 lag die Zahl bei rund 25.700.

Im Jahr 2013 kontrollierte das Landesamt für Arbeitsschutz (LAS) insgesamt 5.698 Betriebsstätten (2012: 6.484) und 2.277 Baustellen (2012: 2.351). Dabei wurden 23.481 Beanstandungen gegen Arbeitsschutzbestimmungen festgestellt (2012: 21.171). Das LAS berät und überwacht die Betriebe in Brandenburg bei der Umsetzung der Arbeitsschutzvorschriften und vollzieht den Arbeitsschutz vor Ort. In der brandenburgischen Arbeitsschutzbehörde arbeiten 167 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Der Arbeitsschutzbericht 2013 ist unter www.masgf.brandenburg.de eingestellt.

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Ident-Nr
010/2015
Datum
20.01.2015
Rubrik
Arbeitsschutz