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11. Unternehmerinnen- und Gründerinnentag - Kerstin Hansmann aus Guben ist „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2018“ - Anne Laßhofer aus Falkensee ist „Existenzgründerin des Landes Brandenburg 2018“

- Erschienen am 17.05.2018 - Pressemitteilung 070/2018
Gruppenfoto 11. Unternehmerinnen- und Gründerinnentag des Landes Brandenburg 2018, Foto: Agentur Medienlabor / Benjamin Maltry Foto: Agentur Medienlabor / Benjamin Maltry

Preisverleihung: Kerstin Hansmann aus Guben (Spree-Neiße) ist „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2018“. Sie ist Geschäftsführerin der Metall- und Balkonbau Hansmann GmbH. Anne Laßhofer aus Falkensee (Havelland) ist „Existenzgründerin des Landes Brandenburg 2018“. Ihre Geschäftsidee heißt „WichtelWarm“, ein Fahrrad-Cape für Kinder. Arbeitsministerin Diana Golze und Wirtschaftsminister Albrecht Gerber zeichneten die Preisträgerinnen im Rahmen des „11. Unternehmerinnen- und Gründerinnentag des Landes Brandenburg“ (UGT) heute in Potsdam aus.

Der Preis „Unternehmerin des Landes Brandenburg“ wird seit 2003 alle zwei Jahre vergeben. Er ist mit drei Preisgeldern in Höhe von 3.000, 1.500 und 1.000 Euro dotiert. Zweitplatzierte Unternehmerin 2018 wurde Brigitte Schirmer aus Strausberg (Märkisch-Oderland). Sie ist die Geschäftsführerin der Allresist GmbH. Der dritte Platz ging an Katja Grünler-Erchinger aus Oranienburg (Oberhavel). Sie ist die Geschäftsführerin der Grünlers Backstuben GmbH. Der Preis „Existenzgründerin des Landes Brandenburg“ ist mit 1.500 Euro dotiert und wurde nach 2016 zum zweiten Mal vergeben. Für beide Preise wurden zusammen 92 Bewerbungen eingereicht. Der Wettbewerb und der UGT standen unter dem Motto „Frauen. Unternehmen. Zukunft“. Rund 260 Gäste kamen dazu in die Schinkelhalle Potsdam. Schirmherr ist Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Arbeitsministerin Diana Golze würdigte in ihrer Festrede die Preisträgerinnen als ideenreiche und durchsetzungsstarke Unternehmerinnen: „Brandenburg hat großartige Unternehmerinnen! Sie sind Vorbilder für Frauen, die sich vielleicht beruflich selbständig machen möchten, aber bisher noch nicht den Mut dazu gefasst haben. Der Weg in die Selbständigkeit ist ein großes Abenteuer mit einigen Risiken. Aber die Preisträgerinnen zeigen, dass man mit einer guten Geschäftsidee und unternehmerischem Engagement sehr erfolgreich sein kann. Mit dem Preis möchten wir mehr Frauen ermutigen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Frauen führen Unternehmen anders als Männer, aber sind nicht weniger erfolgreich. Wir brauchen viel mehr Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft. In Brandenburg gibt es circa 44.000 Frauen, die selbständig sind. Das ist ein Drittel aller Selbständigen. Existenzgründungen spielen für die Entwicklung des Landes Brandenburg eine wichtige Rolle. Sie beleben nicht nur die Wirtschaft, sondern schaffen viele neue Arbeitsplätze. Deshalb unterstützt die Landesregierung Existenzgründungen mit verschiedenen Förderprogrammen. So gibt es seit 2001 mit den Lotsendiensten ein umfassendes Beratungsnetzwerk für Existenzgründungen in Brandenburg. Weit über 25.000 Gründungswillige haben von dem Angebot schon profitiert, über 17.000 von ihnen haben sich mit Hilfe der Lotsendienste selbständig gemacht. Eine beeindruckende Bilanz.“

Wirtschaftsminister Albrecht Gerber sagte in seiner Rede: „Mit der Auszeichnung der Unternehmerin und der Existenzgründerin des Jahres würdigt die Landesregierung das große Engagement von Frauen in der Wirtschaft. Der Wettbewerb trägt dazu bei, dies auch sichtbar zu machen. Das ist wichtig. Denn mit ihrer Arbeit beweisen diese Frauen, dass sie den Mut zum unternehmerischen Risiko haben, dass sie anpacken können, dass sie innovativ sind. Damit sind sie Vorbilder für andere Frauen und Mädchen. Denn sie zeigen, dass der Weg in die Selbstständigkeit keine Männersache ist. Sondern, dass wir viele Frauen im Land haben, die erfolgreich selbstständig sind.“ Gerber verwies darauf, dass die Basis für eine erfolgreiche Selbstständigkeit ein funktionierendes Geschäftsmodell sei. Das allein reiche aber meist nicht aus. „Viele Gründungsinteressierte können ihre Idee nur mit einer Anschubfinanzierung auf den Markt bringen. Privates Risikokapital ist in Deutschland jedoch immer noch nicht genügend vorhanden. Zudem zeigen die Statistiken, dass es für Frauen insgesamt noch schwieriger ist, Risikokapital zu bekommen. Deshalb helfen wir als Landesregierung auch hier – mit Frühphasen- und Wachstumsfinanzierung in Form von Eigenkapital, mit Darlehen wie beispielsweise durch den Mikrokredit und mit Zuschüssen.“

„Existenzgründerin des Landes Brandenburg 2018“

Anne Laßhofer

Dilassi (www.dilassi.de)
Sitz: Falkensee, Gründungsjahr: 2016
Branche: Textil und Bekleidung

Brandenburgs beste „Existenzgründerin 2018“ Anne Laßhover hat ihr Unternehmen Dilassi im Jahr 2016 gegründet. Ihren „WichtelWarm“ hat sie zuerst für ihre Tochter entwickelt und dann als Geschäftsidee umgesetzt. Das Cape ist als mitwachsender Wetterschutz für Kinder im Alter von ca. 9 Monaten bis 6 Jahren im Fahrradsitz gedacht, damit Eltern flexibel zu jeder Jahreszeit mit ihren Kleinkindern das Rad nutzen können. Der „WichtelWarm“ ist nicht nur praktisch und funktional (zum Beispiel einfach überzuziehen, klein verpackbar und auch als Wickelunterlage nutzbar), sondern auch nachhaltig: er besteht zu 100 Prozent aus recycelten Polyster (PET-Flaschen) mit PFC-freier Membran. Noch hat Laßhover keine weiteren Beschäftigten. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Stillberaterin im Verein LaLecheLiga. Dabei hilft sie Müttern bei allen Fragen zum Thema Stillen und Muttersein. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

„Unternehmerin des Landes Brandenburg 2018“

1. Platz: Kerstin Hansmann

Metall- und Balkonbau Hansmann GmbH (www.metallbau-hansmann.de)
Sitz: Guben, Gründungsjahr: 1997
Branche: Metallbau

Brandenburgs beste „Unternehmerin 2018“ Kerstin Hansmann ist Geschäftsführerin der Metall- und Balkonbau Hansmann GmbH. Das Unternehmen plant, baut und montiert Aluminium-Balkonsysteme. Der Handwerksbetrieb wurde 1997 gegründet. Innerhalb von zwanzig Jahren stieg die Zahl der Beschäftigten von anfangs nicht einmal zehn auf heute über 80 an. Damit zählt das Unternehmen zu den größten Arbeitgebern im Handwerk in der Region. Hansmann kooperiert u.a. mit der Technischen Hochschule Wildau, zum Beispiel bei der Betreuung von Bachelor-Themen oder bei Projekten der Lager- und Prozessoptimierung. Ehrenamtlich engagiert sich Hansmann in der Kommunalpolitik. Sie ist für die FDP Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Guben und gehört dem Kreistag des Landkreises Spree-Neiße an. Außerdem ist sie bereits seit 1995 im Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk sowie im Bundesverband mittelständische Wirtschaft organisiert. Hansmann erhält für den 1. Preis 3.000 Euro.

2. Platz: Brigitte Schirmer

Allresist GmbH (www.allresist.de)
Sitz: Strausberg, Gründungsjahr: 1992,
Branche: Chemische Erzeugnisse, Mikroelektronik

Ein Novum in der Geschichte des Wettbewerbes „Unternehmerin des Landes Brandenburg“: Brigitte Schirmer ist die erste Unternehmerin, die zum zweiten Mal mit dem 2. Platz ausgezeichnet wird. Diese Auszeichnung erhielt sie zum ersten Mal im Jahr 2014. Die Zweitplatzierte gründete mit ihrem Mann 1992 die Allresist GmbH. Allresist entwickelt, produziert und vertreibt lichtempfindliche Lacke, sogenannte Photo- und E-Beam-Resists, für die Optische und Elektronenstrahl-Lithographie sowie die dazugehörigen Prozesschemikalien für die Herstellung von elektronischen Bauteilen und Mikrochips. Photo-Resists (Photolacke) werden insbesondere in der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik eingesetzt. Das Unternehmen hat zwölf Beschäftigte, davon sind sieben Frauen. Die Allresist GmbH ist Umweltpartner des Landes Brandenburg. Seit 2015 produziert sie eigenen Strom mit einer Photovoltaikanlage. Im Ehrenamt ist Schirmer seit 2010 Assessorin im Qualitätspreis Berlin-Brandenburg und im deutschlandweiten Ludwig-Erhard-Preis. Seit 2017 ist sie ehrenamtlich auch im Regionalausschuss Märkisch-Oderland der IHK tätig. Schirmer erhält für den 2. Preis 1.500 Euro.

3. Platz: Katja Grünler-Erchinger

Grünlers Backstuben GmbH (http://grünlers.de)
Sitz: Oranienburg, Gründungsjahr: 2009
Branche: Bäckerei, Konditorei, Café

Die Drittplatzierte Katja Grünler-Erchinger ist Konditormeisterin und gründete im Alter von 24 Jahren ihre Grünlers Backstuben GmbH im April 2009. Die Hauptfiliale wurde im Juni 2009 in Oranienburg eröffnet. Sie möchte das traditionelle Handwerk aufrechterhalten und mit einer nachhaltigen Produktion erstklassige, leckere Produkte herstellen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Grünler-Erchinger unterstützt ehrenamtlich den ALEP e.V., ein freier Träger der Jugendhilfe, für außerschulisches Lernen und Erlebnispädagogik. Bei der letzten Hochwasser-Überschwemmung hat der Betrieb mit der Aktion „Backen für den guten Zweck“ die ALEP-Kinderwohnheime unterstützt. Grünler-Erchinger erhält für den 3. Preis 1.000 Euro.

Hintergrund zum Wettbewerb

Bewerben konnten sich Unternehmerinnen, die mindestens 25 Prozent der Geschäftsanteile halten und die Geschäftsführungsfunktion innehaben, Kleinstunternehmerinnen, Freiberuflerinnen und Solo-Unternehmerinnen sowie Existenzgründerinnen, die ihren Geschäftssitz im Land Brandenburg haben. Kriterien für die Jury-Bewertung waren u.a. Unternehmensdarstellung, Nachhaltigkeit und ehrenamtliches Engagement. Bedingung für die Bewerbung um den Preis „Existenzgründerin des Landes Brandenburg“ war: Die Existenzgründung durfte nicht vor dem 1. Dezember 2016 erfolgt sein.

Der Unternehmerinnen- und Gründerinnentag wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg finanziert.

Weitere Informationen sowie Laudationes und Fotos der Preisverleihung finden Sie im Internet unter www.ugt-brandenburg.de.