Hauptmenü

Brandenburg impft: Impftempo verdoppelt

Alle gebuchten Impf-Termine in Brandenburg sind abgesichert – Briefe an über 80-Jährige werden weiter versendet – Pilotprojekt „Impfen in Arztpraxen“ wird ausgeweitet – Mobiles Impfen in Einrichtungen der Eingliederungshilfe

- Erschienen am 15.03.2021 - Pressemitteilung 170/2021

Mit dem Ausbau der Impfkapazitäten hat Brandenburg das Impftempo deutlich erhöht: In der vergangenen Woche wurde mit 55.000 Impfungen doppelt so viel geimpft wie eine Woche zuvor. Das Impftempo wird weiter beschleunigt: Am Dienstag (16.03.) wird das zwölfte Impfzentrum des Landes in Perleberg (Landkreis Prignitz) eröffnet, und im Rahmen des KVBB-Pilotprojektes „Impfungen in Arztpraxen“ steigt die Zahl der teilnehmenden Praxen von vier auf 43. Gleichzeitig muss nach der überraschenden Ankündigung des Herstellers AstraZeneca, der in den kommenden Wochen deutlich weniger Impfstoffe liefert als bislang angekündigt, die Planungen überarbeitet werden. Darüber informierten Gesundheitsministerium, Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) und der DRK-Landesverband Brandenburg e.V. am Montag (15. März).

  • 55.000 Corona-Impfungen in der letzten Woche – Steigerung um 100%
  • Insgesamt 261.971 Erst- und Zweitimpfungen in Brandenburg durchgeführt
  • In dieser Woche sind bereits 43.000 Impf-Termine in Impfzentren gebucht
  • Das zwölfte Impfzentrum wird am Dienstag (16.03.) in Perleberg eröffnet
  • Alle über 85-Jährige in Brandenburg, die noch nicht geimpft wurden, wurden mit einem Brief über ihr Impfangebot informiert (rund 67.000 Briefe), seit dem 11. März werden täglich 10.000 Briefe mit Sonderrufnummer für Terminvereinbarung an Personen im Alter zwischen 80 bis 84 Jahren versendet
  • Mobiles Impfen in Einrichtungen der Eingliederungshilfe hat begonnen

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Gerade jetzt, wo das Impfen in Brandenburg wieder deutlich an Fahrt aufgenommen hat, gibt es erneute Lieferschwierigkeiten, die Umplanungen nötig machen. Dank unseres Impfstoff- und Terminmanagements können wir alle gebuchten Termine halten. Absolut inakzeptabel ist die Unklarheit über die weiteren Impfstoff-Lieferungen über den März hinaus. Wir brauchen also Verlässlichkeit. Die schnelle Einbeziehung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist von ausreichend großen Impfstoffdosen abhängig. Ich erwarte dringend von der EU-Kommission und von der Bundesregierung, die für die Impfstoffbeschaffung verantwortlich sind, endlich konstante und verlässliche Zusagen, damit wir unser gemeinsames Ziel, allen Bürgerinnen und Bürgern bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot zu unterbreiten, erreichen können.“

Dr. Peter Noack, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB): „Leider scheinen sich Bund und Länder dahingehend verständig zu haben, dass die Corona-Impfungen erst ab Mitte April regelhaft in die Arztpraxen kommen sollen. So lange wollen wir nicht warten. Daher wollen wir unser Modellprojekt massiv ausweiten um 100 zusätzliche Praxen. Die Vorbereitungen dafür laufen. Wir bringen damit landesweit und wohnortnah die Impfungen zu den Menschen. Allen ist bekannt, dass nur mit einem flächenhaften Impfen in möglichst allen Arztpraxen die Impfziele erreicht werden. Wir Ärzte verstehen nicht, warum dieser Weg noch nicht gegangen wird, außer dass ein limitierender Faktor dabei weiterhin nur eingeschränkt vorhandenen Impfstoffvorräte sind.“

Hubertus C. Diemer, Vorsitzender des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Brandenburg: „Mit den ersten Impfungen in Einrichtungen der Eingliederungshilfe, die parallel zu den Impfungen in Wohnformen der Pflege laufen, gehen wir einen wichtigen Schritt in der Ausweitung des mobilen Impfens. In enger Abstimmung mit der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege haben wir rund 90 Impforte in Wohn- und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen festgelegt. Den Menschen, die hier leben und arbeiten, schnellstmöglich ein aufsuchendes Impfangebot zu machen, muss oberste Priorität haben.“

Übersicht: Mehr Kapazitäten, mehr Flexibilität, mehr Tempo

Pilotprojekt „Impfungen in Arztpraxen“ wird ausgebaut: Das Brandenburger Modellvorhaben ist mit vier Arztpraxen in Bad Belzig, Senftenberg, Pritzwalk und Wittenberge erfolgreich angelaufen (rund 390 Impfungen mit Impfstoff von BioNTech in der vergangenen Woche) und wird nun landesweit ausgerollt. In dieser Woche werden weitere 39 Vertragsärztinnen und -ärzte mit Impfungen in ihren Praxen beginnen. In der kommenden Woche planen weitere sieben Praxen ihren Impfstart. So steigt die Zahl dann auf insgesamt 50 Praxen. Weitere 100 Pilot-Arztpraxen sind kurzfristig in Planung.

Die Praxen befinden sich in den Planungsbereichen Barnim, Brandenburg an der Havel, Stadt/Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Frankfurt (Oder), Stadt/Oder-Spree, Havelland, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oberspreewald-Lausitz, Ostprignitz-Ruppin, Spree-Neiße, Teltow-Fläming und Uckermark.

Aus Sicherheitsgründen werden die genauen Praxisstandorte nicht genannt. Die beteiligten Praxen impfen vor allem ihre eigenen Patienten. Hintergrund hierfür ist die begrenzte Menge an Impfstoff je Praxis. Die in der Corona-Impfverordnung vorgegebene Priorisierung gilt selbstverständlich auch bei Impfungen in den Arztpraxen. Die Ärztinnen und Ärzte sind angehalten, schwerpunktmäßig immobile Patienten und Patientinnen und Patienten in der eigenen Häuslichkeit sowie Personen mit schweren Vorerkrankungen zu impfen.

Erfolgreiche Briefaktion: Alle über 85-jährige Brandenburgerinnen und Brandenburger haben mittlerweile einen persönlichen Einladungstermin erhalten. Seit Donnerstag (11. März 2021) werden täglich 10.000 Briefe an alle im Alter von 80 bis 84 versendet. In den Briefen steht eine Sonderrufnummer, mit denen Ältere ihre Impftermine telefonisch buchen können. Die Briefe werden schrittweise versendet, um das Anrufaufkommen im Call Center besser zu steuern. Selbstverständlich können auch alle über 80-Jährigen – wie alle anderen Impfberechtigten auch – ihre Impftermine sofort online auf dem Portal www.impfterminservice.de buchen.

Terminbuchungen: Bei hohem Anrufaufkommen oder übermäßigen Buchungsanfragen kann es im Einzelfall zu Verzögerungen oder zeitweise Ausschöpfung der Buchungskapazitäten an der Sonderrufnummer kommen. Es wird empfohlen, auch abends und vor allem am Wochenende Termine zu vereinbaren. Die Call Center sind sieben Tage die Woche von 8 bis 20 Uhr besetzt. Freie Termine werden kurzfristig online bereitgestellt und können je nach Verfügbarkeit gebucht werden. Sollte es unter www.impfterminservice.de in einem Impfzentrum zu einer Fehlermeldung kommen, dann sind die Termine im gewählten Impfzentrum aktuell ausgebucht. Es werden immer nur so viele Termine für die Online-Buchung freigegeben, wie gesichert Impfstoff zur Verfügung steht.

Impfzentren länger geöffnet: Seit Mittwoch (10. März 2021) sind die elf Impfzentren (insgesamt 72 Impfstraßen) von 8 bis 20 Uhr geöffnet, auch an Samstagen. Damit wurde die Impfkapazität um 80 Prozent gesteigert. In dieser Woche (KW 11) sind bereits rund 43.000 Impf-Termine in den Impfzentren gebucht, für die kommende Woche (KW 12) sind es rund 5.500.

Das Impfzentrum in Perleberg (Landkreis Prignitz) wird am morgigen Dienstag (16.03.2021) eröffnet. Die operative Leitung dieses Impfzentrums hat im Auftrag des Landkreises der DRK-Kreisverband Prignitz e.V. übernommen. Perleberg ist das zwölfte Corona-Impfzentrum im Land Brandenburg. Hier wird zunächst der Impfstoff von BioNTech/Pfizer verwendet.

Mobile Impfteams: Im März finden in allen vollstationären Pflegeeinrichtungen die Zweitimpfungen statt. Gleichzeitig weiten die mobilen Impfteams ihr Angebot auf ambulante Wohnformen der Pflege aus. Seit dem 12. März finden außerdem die ersten Impfungen in Wohn- und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen statt. Bis Freitag (19.03.) werden in 13 solcher Einrichtungen der Eingliederungshilfe Impftermine stattgefunden haben. In dieser Woche (KW 11) sind rund 6.600 Impfungen durch mobile Impfteams geplant.

Impfungen von Lehrerinnen und Lehrer in Krankenhäusern: In Ergänzung des Impfangebots in den Impfzentren werden auf Anregung der Kommunen in ausgewählten Krankenhäusern Impftage für Personen, die in der Primarstufe und Förderschulen tätig sind, durchgeführt werden. In dieser Woche werden an 14 Krankenhäusern am Donnerstag und Freitag Impftage angeboten, bis zu 1.500 Impfungen sind möglich. Die Impftermine werden über die Schulämter koordiniert.

Mehr Flexibilität mit neuer Coronavirus-Impfverordnung des Bundes vom 10. März 2021: Altersbegrenzung in Bezug auf AstraZeneca-Impfstoff aufgehoben, Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung soll bei künftig vereinbarten Impfterminen bei Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna bei sechs Wochen (bisher vier) und von AstraZeneca bei zwölf Wochen (bisher neun) betragen, zudem ist eine Abweichung von der Impf-Priorisierung in Corona-Hotspots möglich. Die neuen Abstände zur Zweitimpfung werden in der Terminvermittlung für zukünftige Termine übernommen.

Übersicht: Welche Personen können im Land Brandenburg aktuell online einen Impftermin vereinbaren?

Aktuell können im Land Brandenburg alle Personen der Priorisierungsstufe 1 („höchste Priorität“) sowie erste Personengruppen der Priorisierungsstufe 2 („hohe Priorität“) einen Impftermin online über das Portal www.impfterminservice.de buchen. Dazu gehören:

  • Alle über 70-Jährige
  • Personen, die in stationären und teilstationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind
  • Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten sowie Personen, die im Rahmen der ambulanten Pflege begutachten und prüfen
  • Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus SARS-CoV-2 tätig sind, insbesondere auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, in Rettungsdiensten, in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, in den Impfzentren und in Bereichen, in denen für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 relevante aerosolgenerierende Tätigkeiten durchgeführt werden
  • Personen, die in medizinischen Einrichtungen regelmäßig Personen behandeln, betreuen oder pflegen, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besteht - insbesondere in der Onkologie oder Transplantationsmedizin
  • Personen, die im Land Brandenburg in der Kindertagesbetreuung, in der Kindertagespflege, in der Primarstufe oder in Förderschulen tätig sind,
  • Personen mit Trisomie 21
  • Personen nach einer Organtransplantation
  • Personen mit einer Demenz oder mit einer geistigen Behinderung oder mit schwerer psychiatrischer Erkrankung (bipolare Störung, Schizophrenie, schwere Depression)
  • Personen mit malignen hämatologischen Erkrankungen oder behandlungsbedürftigen soliden Tumorerkrankungen, die nicht in Remission sind oder deren Remissionsdauer weniger als fünf Jahre beträgt
  • Personen mit schweren chronischen Lungenerkrankungen (z.B. interstitielle Lungenerkrankung, COPD, Mukoviszidose), Diabetes mellitus (mit HbA1c ≥ 58 mmol/mol oder ≥ 7,5%), Leberzirrhose oder einer anderen chronischen Lebererkrankung, chronischer Nierenerkrankung oder Adipositas (mit BMI über 40)

Aufgrund zahlreicher Nachfragen dieser Hinweis: In Brandenburg können aufgrund des knappen Impfstoffs derzeit noch nicht bis zu zwei enge Kontaktpersonen von pflegebedürftigen Personen oder von Schwangeren geimpft werden (Paragraph 3 Absatz 1 Nummer 3 Corona-Impfverordnung).

Termine werden nach Verfügbarkeit der Impfstoffe angeboten. Jeder Impftermin ist mit einem vorgegebenen Impfstoff verknüpft, eine Wahlmöglichkeit besteht nicht. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Impfstoff zum Impftermin auch verfügbar ist.

Ausgenommen sind nur Personen zwischen 16 und 18 Jahren, z. B. mit schweren Erkrankungen. Für diese kommt laut Zulassung aktuell nur der Impfstoff BioNTech zur Anwendung.

Aktuelle Impfangebote (Stand 15.3.2021)

Wer

Terminbuchung

Personen über 70 Jahren

Online unter www.impfterminservice.de

Personen über 80 Jahren erhalten zudem eine persönliche Impfeinladung per Post und können telefonisch über eine Sonderrufnummer Termine vereinbaren

Personen mit Arbeitgeberbescheinigung

Download_Arbeitgebernachweis

Online unter www.impfterminservice.de

Personen mit ärztlichem Zeugnis bei Vorerkrankungen gemäß aktueller Impfverordnung

Online unter www.impfterminservice.de

 

Übersicht: Impfstoff-Lieferungen (Stand: 15.03.2021)

 

BioNTech Menge in Dosen

Moderna Menge in Dosen

AstraZeneca Menge in Dosen

Gelieferte Impfstoffmenge

269.100

21.600

103.200

Summe IST

393.900

Zugesagte Lieferungen bis 31.03.2021

93.600

13.200

14.400

Summe SOLL

121.200

Bis 31.03.2021 dann insgesamt erhalten

362.700

34.800

117.600

Summe IST+SOLL

515.100

Weitere Informationen im Internet: https://brandenburg-impft.de