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6. Brandenburger Integrationspreis - Baaske: Zuwanderung ist eine große Chance

- Erschienen am 14.01.2014 - Pressemitteilung 004/2013

Sozialminister Günter Baaske überreichte heute in Eberswalde (Barnim) den „6. Brandenburger Integrationspreis 2013“. 3.000 Euro erhält der Verein „Kontakt Eberswalde“, 2.000 Euro das „Netzwerk Integration/Migration des Landkreises Teltow-Fläming“. Der Wettbewerb stand dieses Mal unter dem Motto „Sich zu Hause fühlen – Integration vor Ort“. Baaske: „Zuwanderung ist keine Bedrohung, sondern eine große Chance für Brandenburg. Nicht nur für den Arbeitsmarkt, wo zusätzliche Fachkräfte benötigt werden. Die Menschen, die zu uns kommen, bereichern unsere Gesellschaft in allen Lebensbereichen mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement.“

Der Preis wird seit 2008 jährlich vergeben. Es konnten sich Einzelpersonen, Träger, Organisationen, private Initiativen und Vereine, aber auch Kitas, Schulen, Kommunen, Unternehmen und Kammern bewerben. Für den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preis sind 20 Bewerbungen eingereicht worden. Eine Jury wählte die beiden Preisträger aus. An der Preisverleihung nahmen Kornelia Wehlan, Landrätin von Teltow-Fläming, Bodo Ihrke, Landrat von Barnim, und Brandenburgs Landesintegrationsbeauftragte Doris Lemmermeier teil.

Der Verein „Kontakt Eberswalde“ ist 2005 aus einer Bürgerinitiative von Spätaussiedlern heraus entstanden. Die rund 45 Mitglieder unterstützen die Integration von Aussiedlerfamilien und Flüchtlingen, zum Beispiel in dem sie bei Behördengängen oder der Wahl eines Sportvereins für die Kinder helfen. Angeboten werden außerdem Bildungsseminare, Sprachkurse, Ausstellungen, Hausaufgabenhilfe, Ausstellungen, Musikgruppen, Sportfeste und Ferienspiele. Der Verein betreibt eine Bibliothek mit Büchern in mehreren Sprachen, die nicht nur von Vereinsmitgliedern genutzt wird. Die Stadt Eberswalde unterstützt den Verein.

Baaske: „Der Verein ‚Kontakt Eberswalde‘ zeigt eindrucksvoll, dass sich Zugewanderte sich integrieren wollen. Die Menschen, die nach Deutschland kommen, möchten sich in die Gesellschaft einbringen, ihre Fähigkeiten mit ihren Nachbarn teilen und anderen Menschen helfen. Der Verein bindet vor allem die Bürgerinnen und Bürger mit ein. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag für die ganze Gemeinschaft und trägt maßgeblich zur interkulturellen Öffnung der Stadt bei.“

Das „Netzwerk Integration/Migration des Landkreises Teltow-Fläming“ besteht seit 5 Jahren. In ihm engagieren sich Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Wohlfahrtsverbänden, unter anderem die Polizei, Jobcenter, Flüchtlingsrat, Kulturforum Ludwigsfelde, ein interkultureller Pflegedienst, alle sozialen Träger im Kreis, Ausländerbehörde sowie viele ehrenamtliche Mitarbeitende. Ziel ist es, die Integration vor Ort im Zusammenspiel aller Beteiligten für den Einzelnen individuell am besten zu gestalten. Es gibt zum Beispiel persönliche Kontakte zur Bewältigung von Problemen im Alltag oder professionelle und ehrenamtliche Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache. Jedes Jahr wird eine Herbstkonferenz zu aktuellen Problemen und Aufgaben veranstaltet, in der sich auch viele Bürgerinnen und Bürger einbringen.

Baaske: „Der Kreis Teltow-Fläming – hier leben Menschen aus über 100 Nationen – zeigt, dass die Integration eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft ist. Das Miteinander steht im Mittelpunkt. Die beste Grundlage für eine wahre Willkommenskultur. Solche gut funktionierenden Netzwerke brauchen wir überall in Brandenburg. Dann würden auch nicht immer nur die steigenden Flüchtlingszahlen die Schlagzeilen beherrschen, sondern vielmehr auch die Lebensgeschichten der einzelnen Menschen, aus welchen Gründen sie nach Deutschland gekommen sind, mit welchen Berufen und ehrenamtlichen Engagement sie sich in die Gesellschaft einbringen und verdient machen.“

Er kündigte an, dass sich die Landesregierung im März mit dem neuen Landesintegrationskonzept befassen wird: „An der Erarbeitung haben viele Gruppen und Akteure aus der Integrationsarbeit sowie die kommunalen Integrationsbeauftragten mitgewirkt. Klar ist, dass Integration nur gelingen kann, wenn die Menschen vor Ort auf einander zugehen. Dafür brauchen wir Projekte und Initiativen in den Kommunen, in denen sich Zugewanderte und Angehörige der Aufnahmegesellschaft begegnen und kennen lernen können. Sei es im Sport, in der Kultur oder am Arbeitsplatz.“

Günter Baaske weiter: „Nur so können sich Zugewanderte mit ihrem neuen Wohnort auch identifizieren und sich dort einbringen. Die beiden Preisträger sind dafür beispielgebend. Im ganzen Land gibt es zahlreiche weitere Beispiele, die für ihr Engagement ebenfalls eine Auszeichnung verdient hätten. Heute danke ich allen, die sich tagtäglich für die Integration einsetzen.“

Nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg lebten laut Mikrozensus 2012 143.200 Menschen mit einem Migrationshintergrund in Brandenburg – das sind 5,8 Prozent der Bevölkerung.

Dazu gehören auch in Brandenburg lebende Ausländerinnen und Ausländer. Zum 31. Dezember 2013 waren dies laut Ausländerzentralregister 59.580 Menschen. Damit beträgt deren Anteil an der Gesamtbevölkerung rund zwei Prozent.

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Ident-Nr
004/2013
Datum
14.01.2014
Rubrik
Soziales