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Sozialministerin Nonnemacher würdigt mit „Veltener Teller“ zehn engagierte Seniorinnen und Senioren

- Erschienen am 13.12.2019 - Pressemitteilung 182/2019
Veltener Teller 2019: Gruppenfoto mit Ministerin Nonnemacher und den 10 ausgezeichneten Seniorinnen und Senioren (13.12.2019)

Zum 25. Mal sind Brandenburger Seniorinnen und Senioren für besondere Verdienste im Ehrenamt mit dem „Veltener Teller“ ausgezeichnet worden. Sozialministerin Ursula Nonnemacher überreichte am heutigen Freitag (13.12.) in Potsdam zehn Ehrenteller gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Seniorenrates des Landes Brandenburg, Wolfgang Puschmann.

Ministerin Nonnemacher sagte bei der feierlichen Verleihung: „Die Preisträgerinnen und Preisträger engagieren sich vorbildlich bis ins hohe Alter für andere Menschen. Dieses Engagement ist von unschätzbarem Wert für die ganze Gesellschaft. Alle Generationen profitieren vom Wissen und von den Erfahrungen der Älteren. Wir brauchen die Hilfe der Seniorinnen und Senioren in vielen verschiedenen Lebensbereichen. Ohne sie würde vieles einfach nicht laufen. Sei es in der Nachbarschaft, in Vereinen und Verbänden oder in der Kommunalpolitik. Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger erhalten diese besondere Auszeichnung auch stellvertretend für die vielen anderen älteren Menschen in unserem Land, die als aktive Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen Leben teilhaben, mitentscheiden und mitbestimmen wollen. Einen ‚Ruhestand‘ im klassischen Sinne kennen sie nicht. Und das ist gut so.“

Eine Klammer verbindet alle Preisträgerinnen und Preisträger: die Arbeit in den unterschiedlichsten Seniorenbeiräten. Die Auszuzeichnenden werden jedes Jahr von den Kreisseniorenbeiräten vorgeschlagen. Seit 1995 sind bereits 257 Seniorinnen und Senioren mit dem Preis ausgezeichnet worden. Die Tradition geht auf Regine Hildebrandt, Brandenburgs erste Sozialministerin, zurück. Der „Veltener Teller“ hat die Form einer Schale mit Fuß. Die Keramik wurde einst in der Werkstatt von Hedwig Bollhagen in Velten (Oberhavel) entworfen. Daher stammt auch der Name. Finanziert werden die Teller durch das Sozialministerium aus Lottomitteln.

In Brandenburg leben über 598.000 Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Das sind rund 24 Prozent der Gesamtbevölkerung. Laut der aktuellen Bevölkerungsprognose wird die Zahl der über 65-Jährigen bis zum Jahr 2040 auf über 800.000 steigen. Damit würde ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung 37 Prozent betragen.

Den „Veltener Teller 2019“ erhielten heute:

Manfred Bellin (Michendorf, Potsdam-Mittelmark): Er ist nach der ersten freien Wahl im Mai 1990 als Gemeindevertreter und später als Ortsvorsteher für den Ortsteil Wildenbruch der Gemeinde Michendorf gewählt worden. Seine aktive Laufbahn als Kommunalpolitiker hat er im Mai 2019 beendet. Anfang 2000, als das Gemeindezentrum im Ortsteil Wildenbruch fertiggestellt wurde, machte Herr Bellin die Seniorenbetreuung zu „seiner Chefsache“. So wurde und wird eine Vielzahl von Veranstaltungen von ihm vorbereitet und in seiner Verantwortung durchgeführt. Als Vorsitzender des Fastnachtclubs und als Mitglied im Singeclub machte er sich auch auf kulturellem Gebiet verdient.

Lore Bertz (Landeshauptstadt Potsdam): Sie trat 1995 dem Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Potsdam bei. Seit dieser Zeit arbeitet sie im Vorstand und ist seit 2004 stellvertretende Vorsitzende. Frau Bertz leitet mit großem Engagement die Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“. 14-tägig führt sie Sprechstunden für ratsuchende Seniorinnen und Senioren und deren Angehörige durch. Sie berät über mögliche Wohnformen in der Landeshauptstadt Potsdam, hilft bei Entscheidungsfindungen für die gewünschte Wohnform und gibt Hinweise auf Finanzierungshilfen von Sozialleistungsträgern. Regelmäßig führt sie Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung oder mit Wohnungsgesellschaften und Wohnungsgenossenschaften, um sie für die Durchsetzung der Interessen der älteren Bevölkerung zu gewinnen. Aktuell setzt sich die von ihr geleitete AG „Wohnen im Alter“ für den Bau eines größeren Projektes für Servicewohnen für ältere Menschen ein.

Heinz Golze (Rathenow, Havelland): Er engagiert sich seit vielen Jahren in der ehrenamtlichen Seniorenarbeit. Sei es im Seniorenrat der Stadt Rathenow, im Kreisseniorenbeirat Havelland oder im Seniorenrat des Landes Brandenburg. Herr Golze hinterfragt kommunalpolitische Prozesse, bezieht die Meinung der älteren Generation in die Meinungsfindung ein und kämpft um Lösungen. Sein Ziel ist es, die politische Verantwortung der Seniorinnen und Senioren zu stärken. So setzte er sich für die Gründung weiterer Seniorenräte im Havelland ein. So initiierte er den 1. Havelländischen Kreisseniorentag im Dezember 2016 unter dem Motto „Gut Älterwerden im vertrauten Wohnumfeld“. Herr Golze setze sich darüber hinaus für die Qualifizierung der Seniorenräte ein.

Georg Graf (Schönwalde, Dahme-Spreewald): Er hat in den vergangenen 29 Jahren ein außerordentliches ehrenamtliches und soziales Engagement geleistet. In der Wendezeit war Herr Graf von 1990-1992 Bürgermeister und Vorsitzender der damaligen Verwaltungsgemeinschaft seines Heimatortes Schönwalde. Seit der Gründung des Amtsseniorenbeirates „Unterspreewald“ im Jahr 1995 bis heute ist Herr Graf ehrenamtlicher Vorsitzender. In unermüdlichem Einsatz wurde der Seniorenbeirat von ihm gemeinsam mit den aktiven Seniorinnen und Senioren in den 14 Ortsteilen aufgebaut. Auch bei der Bildung eines gemeinsamen Amtes engagierte er sich sehr für das Zusammenwachsen des Seniorenbeirates. Gemeinsam werden traditionelle Höhepunkte wie die Brandenburgische Seniorenwoche, Frühlings- und Herbstfeste, Seniorenfahrten, Verkehrsteilnehmerschulungen, Fachvorträge zu seniorenpolitischen Themen und die Patenschaften mit Partnergemeinden gepflegt. Als langjähriges Mitglied des Kreisseniorenbeirates prägte Herr Graf fast zwei Jahrzehnte die Seniorenpolitik des Landkreises Dahme-Spreewald. Er war maßgebend an der ersten Auflage der seniorenpolitischen Leitlinien und deren Beschlussfassung durch den Kreistag im Dezember 2006 beteiligt. Der Aufbau von Seniorengenossenschaften liegt ihm besonders am Herzen.

Hans Hoffmann (Erkner, Oder-Spree): Er engagierte sich seit Juli 1990 bis zum Sommer 2018 u. a. als Vorsitzender der Ortsgruppe der AWO in Erkner. Er war aktives Mitglied im Kreisseniorenbeirat Oder-Spree, Ehrenvorsitzender des Erkneraner Rad-Clubs und über 20 Jahre Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Erkner. Hervorzuheben ist sein großer Einsatz für den Heimatverein Erkner, bei dessen jährlichem Festumzug er eine tragende Rolle spielt. Aus seiner Feder stammt auch das Erkneraner Heft über das „Bürgerliche Engagement des Klempnermeisters Spindler in Erkner in den Jahren 1875 – 1922“. Bei der Mitarbeit im Seniorenbeirat des Landkreises Oder-Spree zeigte Herr Hoffmann in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender regelmäßig Ideenreichtum.

Doris Klein (Bernau, Barnim): Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Bundes der Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen im Ortsverband Bernau, der sich später in Brandenburgischer Seniorenverband e.V. umbenannte. Von Anbeginn wirkte sie im Vorstand des Brandenburgischen Seniorenverbandes aktiv mit. Im Vordergrund ihrer Arbeit stand die Gewinnung weiterer Mitglieder, die Gestaltung des kulturellen Lebens und das Reisen. Dafür rief sie die AG „Kultur-Reisen“ ins Leben, die bis heute die vielfältigen Interessen im Verband organisiert. Jährlich finden mindestens drei Ausflüge statt. Das sind Mehrtages- und Tagesfahrten zum Kennenlernen der Heimat, aber auch Ausflüge in andere Länder. Ihre Vorschläge für Informationsvorträge zu Themen, die die Mitglieder interessieren, finden im Vorstand immer Zustimmung. Mit der AG werden das Sommerfest und die Weihnachtsfeier inhaltlich ausgerichtet. Als Mitglied der Volkssolidarität hat Frau Klein starken Anteil am Fortbestand des Ortsverbandes Bernau im Brandenburgischen Seniorenverband. Im neu gegründeten Seniorenverein „Mobilität e.V.“ setzt sie sich als Vorstandsmitglied für ein vielseitiges Vereinsleben ein. Frau Klein gestaltet die Chronik des Vereins und schreibt Artikel für die örtliche Presse und im Internet.

Horst Leder (Rangsdorf, Teltow-Fläming): Seit 2005 ist er ehrenamtlicher Vorsitzender des Senioren- und Behindertenbeirates Rangsdorf. Er setzte sich vom ersten Tag seiner ehrenamtlichen Tätigkeit aktiv für die Sorgen und Belange der Seniorinnen und Senioren und der Menschen mit Behinderung ein. Zugute kamen ihm dabei seine Erfahrungen als Behinderten- und Seniorenbeauftragter der Gemeinde Rangsdorf. Herr Leder initiierte immer wieder interessante Fahrten und Feiern. Sie sind bei den Seniorinnen und Senioren sehr beliebt. Seit 2005 ist er Mitglied im Seniorenbeirat des Landkreises Teltow-Fläming. Von 2006 bis 2019 war er auch dessen Vorsitzender und damit gleichzeitig Mitglied im Seniorenrat des Landes Brandenburg. Dort war er mehrere Jahre Redakteur des Mitteilungsblattes „Wissen und Erfahrung“. Auch neben der Beiratsarbeit ist Herr Leder aktiv. So trägt er als Ombudsperson zu einer aktiven Verbindung der Bewohnerinnen und Bewohner der DRK-Wohnstätte „Haus LichtBlick“ mit der Nachbarschaft und mit der Gemeinde Rangsdorf bei. Darüber hinaus ist er Mitglied im Bewohnerschaftsrat der Seniorenresidenz Rangsdorf. Herr Leder ist Vorbild und Ansporn für die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Senioren- und Behindertenbeirates.

Walter Pösz (Forst (Lausitz), Spree-Neiße): Er ist seit 1998 Mitglied der Volkssolidarität Spree-Neiße in der Region Forst/Lausitz. Während dieser Zeit erwarb er sich durch sein überaus hohes Organisationstalent nicht nur in seiner Ortsgruppe, sondern auch darüber hinaus die Achtung und Anerkennung vieler Mitglieder. Seit 2014 leitet Herr Pösz eine der mitgliederstärksten Ortsgruppen der Volkssolidarität im Spree-Neiße-Kreis. Neben dieser ehrenamtlichen Tätigkeit ist Herr Pösz im Forster Seniorenbeirat und in der Ortsgruppe der Verkehrswacht tätig. Im Seniorenbeirat der Stadt Forst engagiert er sich vor allem bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen im Rahmen der Seniorenwoche wie Sportveranstaltungen oder Begegnungen zwischen polnischen und deutschen Seniorinnen und Senioren.

Karin Schwander (Lebus, Märkisch-Oderland): Seit 1993 ist sie Mitglied des Kreisseniorenbeirates Märkisch-Oderland. Kritisch, aber immer sachlich hilft sie, brennende Fragen für die Beiratsarbeit aufzugreifen und nicht aus den Augen zu verlieren. Sie belebt durch ihre Aktivitäten den Amtsseniorenbeirat in Lebus seit 26 Jahren. Auf Grund ihrer guten Kenntnis der Situation der Senioren vor Ort hat sie wichtige Beiträge in den Arbeitsgruppen des Beirates geleistet. Besonders verdient macht sie sich seit vielen Jahren um die Gestaltung der Seniorenwoche. Frau Schwander ist seit Jahrzehnten in der Volkssolidarität aktiv und leitet die Gruppe in Podelzig. Mit großer Verantwortung und Ideenreichtum organisiert sie Veranstaltungen und gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Auch als Gemeindevertreterin genießt sie das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.

Renate Watzlaw (Frankfurt (Oder)): Sie ist seit 2006 Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Frankfurt (Oder) und langjähriges Mitglied des Vorstandes. In dieser Eigenschaft ist die besonders tätig für die Fragen der Pflege, setzt sich aber insbesondere für die Zusammenarbeit mit den Seniorenorganisationen der Städte Slubice und Repzin in Polen ein. Aktuell wirkt sie auch im Organisationsteam der deutsch-polnischen Begegnungsstätte Citytreff in Frankfurt (Oder) bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen mit. Frau Watzlaw ist in der Senioren- und Frauengruppe des Mehrgenerationenhauses Mikado aktiv tätig. Hervorzuheben ist auch ihr Wirken in der deutsch-polnischen Seniorenakademie und in der Seniorengruppe des Arbeiter-Samariter-Bundes. All die vielen gesellschaftlichen Aufgaben nimmt sie trotz erheblicher gesundheitlicher Belastungen wahr.