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Weltdiabetestag 2015 / Golze: Gute Versorgung von Diabetes-Patienten in Brandenburg – Früherkennung stärken

- Erschienen am 13.11.2015 - Pressemitteilung 172/2015

Zum morgigen Weltdiabetestag 2015 sagt Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze heute in Potsdam: „Diabetes ist ein wichtiges Thema in der Gesundheitspolitik. Die Zahl der Betroffenen steigt weiter an. Darum sind Informationen und Aufklärung besonders wichtig. Denn zum einen gibt es Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, aber noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Das kann lebensbedrohlich sein. Zum anderen lassen sich durch eine gesunde Lebensweise Komplikationen oder Folgeerkrankungen gut hinauszögern oder sogar ganz vermeiden.“

Der Weltdiabetestag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam Diabetes managen“. Dazu findet in Potsdam am morgigen Samstag (14. November) eine gemeinsame Veranstaltung vom Deutschen Diabetiker Bund, Landesverband Brandenburg, und dem St. Josefs-Krankenhaus Potsdam statt, an der Gesundheitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt teilnehmen wird.

Golze betonte: „Die Zusammenarbeit von Ärzten, Kliniken und Verbänden funktioniert beim Thema Diabetes in Brandenburg gut. Mit dem sogenannten Disease-Management-Programm, ein zentral organisiertes Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, sind über 1.500 Ärztinnen und Ärzte, 21 Kliniken und zwei spezialisierte Rehakliniken miteinander vernetzt und können sich bei der Behandlung von Diabetes-Patienten austauschen. So können notwendige Therapien zum Wohle der Patienten abgestimmt werden. Und mit 59 diabetologischen Schwerpunktpraxen haben wir in Brandenburg eine gute flächendeckende fachärztliche Versorgung. Außerdem werden Hausärztinnen und Hausärzte gezielt geschult, um die diabetologische Kompetenz auch im allgemeinmedizinischen Bereich weiter zu verbessern.“

Hauptaufgabe der Gesundheitspolitik sei es jetzt, die Früherkennung des Diabetes stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Golze: „Die Früherkennung ist von großer Bedeutung. Je eher ein Diabetes behandelt wird, umso besser lassen sich schwerwiegende Organschäden und Folgeerkrankungen wie Erblindung, Durchblutungsstörungen oder Herzinfarkt vermeiden. Die hohe Zahl der ‚unwissenden‘ Diabetikerinnen und Diabetiker muss unbedingt gesenkt werden.“

Golze begrüßt das Engagement der Brandenburger Diabetesgesellschaft, die in diesem Jahr das Präventionsprogramm „#Diabetes“ für den Schulunterricht der Klassen 9 bis 12 entwickelt hat. Eine interaktive Unterrichtsstunde zum Thema Stoffwechsel und Diabetes soll Schülerinnen und Schüler über die Krankheit aufklären. Das Projekt wird derzeit im „Bündnis Gesund Aufwachsen“ diskutiert und soll auch bei der 3. Kindergesundheitskonferenz am 20. April 2016 thematisiert werden. Golze: „#Diabetes ist ein vorbildliches Programm zur Prävention und Früherkennung, dass landesweit zum Einsatz kommen sollte.“

In Deutschland gibt es nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts mehr als sechs Millionen Menschen mit Diabetes. Jedes Jahr kommen bundesweit etwa 270.000 Neuerkrankungen hinzu. Damit zählt Diabetes zu den großen Volkskrankheiten. Rund 95 Prozent aller Betroffenen haben einen Typ-2-Diabetes. Etwa 300.000 Menschen haben einen Typ-1-Diabetes, davon sind mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche.

Eine genaue Statistik, wie viele Menschen an Diabetes erkrankt sind, gibt es in Deutschland aber nicht. Ergebnisse einer Studie des Robert Koch-Instituts zeigen lediglich, dass bei insgesamt 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren jemals ein Diabetes diagnostiziert wurde. Nach dieser Quote müssten in Brandenburg etwa 150.000 Erwachsene an Diabetes erkrankt sein.

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Es gibt zwei Hauptformen: Beim Diabetes Typ 1, auch insulin-abhängiger Diabetes genannt, fehlt das Hormon Insulin. Diese Autoimmunkrankheit tritt meist im Kindes- und Jugendalter auf. Bei Diabetes Typ 2, dem nicht-insulinabhängigen Diabetes (sogenannter „Alterszucker“), kann die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin herstellen, aber das Hormon wirkt im Körper nicht richtig – oder es reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Zu den Auslösern eines Typ-2-Diabetes gehören Übergewicht, Mangel an Bewegung, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck sowie genetische Faktoren. Insulin ist lebensnotwendig: Das Hormon sorgt dafür, dass die aus der Nahrung zugeführte Glukose (Traubenzucker) in die Körperzellen gelangt.

Weitere Informationen zum Thema unter www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de, www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Diabetes/Diabetes_node.html und www.diabetologen-brandenburg.de.

Abbinder

Ident-Nr
172/2015
Datum
13.11.2015
Rubrik
Gesundheit