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Tanzen gegen Gewalt an Frauen – Nonnemacher unterstützt Aktionen in Rathenow und Potsdam

Weltweiter Aktionstag „One Billion Rising“ am 14. Februar

- Erschienen am 13.02.2020 - Presemitteilung 020/2020

Frauen weltweit tanzen am morgigen Freitag (14. Februar 2020) wieder gegen Gewalt an. Zur Kampagne „One Billion Rising“ (englisch für „Eine Milliarde erhebt sich“) sind in Brandenburg Tanzaktionen in Angermünde, Brandenburg an der Havel, Eberswalde, Rathenow, Potsdam und Prenzlau geplant. Frauenministerin Ursula Nonnemacher unterstützt die Aktionen vor Ort in Rathenow (15 Uhr, Märkischer Platz) und Potsdam (17 Uhr, Am Alten Markt).

Frauenministerin Nonnemacher sagt zum Aktionstag: „Gewalt gegen Frauen und Kindern gibt es in allen Kulturen und Schichten. Gewalt beginnt, wo Grenzen überschritten werden. Und sie findet alltäglich und mitten unter uns statt. Das ist zum Beispiel Gewalt im häuslichen Bereich, das sind sexuelle Belästigungen, das ist Gewalt in der Prostitution oder in Form von Frauenhandel. Diese Gewalt beeinflusst den Alltag vieler Frauen. Die Dunkelziffer ist hoch.

Viele Betroffene trauen sich aus Angst oder Scham nicht, Hilfe zu suchen. Die Tanzaktionen in der ganzen Welt und auch in Brandenburg sind ein starkes Zeichen für Solidarität. Niemand muss sich dafür schämen, Opfer von Gewalt zu sein. Opfer haben das Recht auf Respekt, Anerkennung und Hilfe. Bei häuslicher Gewalt darf niemand wegschauen. Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit, das geht uns alle an. Die Täter müssen zur Verantwortung gezogen werden. Polizei und Justiz müssen schnell handeln.“

Hintergrund

Die Kampagne „One Billion Rising“ wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Eine Milliarde bezieht sich auf eine UN-Statistik, der zufolge eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder Opfer von schwerer Körperverletzung wird. Dem Aufruf folgend tanzten am 14. Februar 2013 erstmals Menschen auf öffentlichen Plätzen als Protest gegen Gewalt. Seitdem findet die weltweite Aktion immer am 14. Februar statt, der ja als Valentinstag auch für die Liebe steht. Eine Übersicht über die landesweiten Aktionen kann unter http://www.onebillionrising.de/ abgerufen werden.

Opfer von häuslicher Gewalt werden vor allem von ihrem Partner oder Ex-Partner misshandelt, bedroht oder gar getötet. Die meisten Opfer sind Frauen und Kinder. Im Jahr 2018 gab es laut der polizeilichen Kriminalstatistik in Brandenburg insgesamt 3.131 Straftaten gegen Frauen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt.

Zu einem langfristigen Schutz vor häuslicher Gewalt gehört die Verhinderung von Wiederholungstaten. Deshalb startete das Frauenministerium im Januar 2020 das Programm „Täterarbeit“ in Brandenburg. Das neue Angebot richtet sich an Menschen, die in der Familie oder einer Partnerschaft gewalttätig geworden sind und sich bereit erklären, aktiv an einer Veränderung ihres Verhaltens zu arbeiten. Dieses soziale Trainingsprogramm wird von der „Fachstelle Gewaltprävention Brandenburg“ in Trägerschaft des Berliner Zentrums für Gewaltprävention (BZfG) e.V. angeboten und vom Frauenministerium gefördert. Internet: http://bzfg.de/beratungsangebot-fuer-brandenburg/

Das kostenlose „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 08000 116 016 erreichbar. Mit Hilfe von Dolmetscherinnen kann die Telefon-Beratung beim Hilfetelefon rund-um-die-Uhr in 17 Fremdsprachen und auch in Gebärdensprache stattfinden. Betroffene können sich aber auch online per E-Mail oder Chat beraten lassen. Internet: www.hilfetelefon.de.