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Weltweiter Aktionstag „One Billion Rising“ / Frauenministerin Golze: Gewalt gegen Frauen darf nicht geduldet werden |

- Erschienen am 12.02.2018 - Pressemitteilung 026/2018

Frauen weltweit und in Brandenburg tanzen am 14. Februar gegen Gewalt an. In Potsdam, Cottbus, Brandenburg an der Havel, Neuruppin, Hohen Neuendorf, Rathenow und Angermünde finden Aktionen zur Kampagne „One Billion Rising“ (englisch für „Eine Milliarde erhebt sich“) statt. Frauenministerin Diana Golze sagte: „Frauen in aller Welt stehen an diesem Tag auf und demonstrieren ihre Kraft und Solidarität. Ich freue mich über die große Beteiligung auch in Brandenburg. Auch Männer sind aufgerufen, Flagge zu zeigen. Wir wollen betroffenen Frauen, Mädchen und Jungen ihren Stolz zurückgeben und unsere Solidarität zeigen. Niemand muss sich dafür schämen, vergewaltigt oder belästigt worden zu sein. Es ist aber eine Schande für die Angreifer und alle, die dazu schweigen.“

Die Kampagne „One Billion Rising“ wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Eine Milliarde (englisch Billion) bezieht sich auf eine UN-Statistik, der zufolge eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder Opfer von schwerer Körperverletzung wird. Ähnliche Zahlen gelten für Deutschland. Dem Aufruf folgend tanzten am 14. Februar 2013 erstmals Menschen auf öffentlichen Plätzen als Protest gegen Gewalt. Seitdem findet die weltweite Aktion immer am 14. Februar statt, der ja als Valentinstag auch für die Liebe steht.

Frauenministerin Golze: „In den letzten Monaten haben zahlreiche Schauspielerinnen und andere Frauen unter dem Hashtag „#MeToo“ öffentlich gemacht, dass sie sexualisierte Gewalt erlitten haben. Das Ausmaß hat alle entsetzt. Es ist schockierend, wie weit auch im 21. Jahrhundert Gewalt gegen Frauen noch verbreitet ist. Wir müssen uns dagegen wehren und zeigen, dass wir das nicht dulden. Opfer von Gewalt und Belästigung sind nicht allein! Ich rufe auch die Frauen auf, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn viele von Gewalt betroffene Frauen brauchen Unterstützung - sowohl im persönlichen sozialen Umfeld als auch professionell.“

Die Gleichstellungsbeauftragte des Landes Brandenburg, Monika von der Lippe, sagte: „Ich bin begeistert, dass in diesem Jahr auch Frauen mit Behinderungen öffentlich in Potsdam tanzen werden. Das ist für sie ein großer Schritt, aber ungeheuer wichtig. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass Frauen mit Behinderungen ganz besonders von Gewalt in jeglicher Form betroffen sind. Da reicht die Gewaltfacette von personeller Gewalt über diverse Diskriminierungsformen bis hin zu struktureller Gewalt. Unsere üblichen Hilfe- und Unterstützungssysteme greifen hier zu kurz. Landesseitig unterstützte Maßnahmen wie die Schulung von Frauenbeauftragten in Werkstätten und Wohnstätten sind hier ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Die Dunkelziffer ist hoch. Immer noch gehen geschätzt zwei Drittel der Opfer nicht zur Polizei oder suchen eine Hilfseinrichtung auf. In Brandenburg gewähren 21 Frauenhäuser und andere Schutzeinrichtungen Zuflucht bei akuter Bedrohung.

Eine Übersicht über die geplanten landesweiten Aktionen kann auf http://www.onebillionrising.de/ abgerufen werden.

Das kostenlose Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist unter der Rufnummer 08000 116 016 erreichbar. Betroffene können sich auch online per E-Mail oder Chat (www.hilfetelefon.de) beraten lassen.

Die Kliniken in Potsdam, Neuruppin, Cottbus und Frankfurt (Oder) bieten die vertrauliche medizinische Soforthilfe nach einer Vergewaltigung an. Das Opfer kann dann später ohne zeitlichen Druck entscheiden, ob und wann es Anzeige erstattet wird. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.