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Zukunftswerkstatt Berlin – Brandenburg zur Notfallversorgung tagt heute in Potsdam

- Erschienen am 11.11.2015 - Pressemitteilung 169/2015

Die Krankenhausplanung in der Gesundheitsregion Berlin – Brandenburg soll noch enger zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg abgestimmt werden. Dazu wurde eine jährlich stattfindende „Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung“ ins Leben gerufen. Die zweite Veranstaltung widmet sich heute in Potsdam dem wichtigen Thema Notfallversorgung. Sie wird im Auftrag beider Länder von HealthCapital, dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg veranstaltet.

Im Mittelpunkt der fachlichen Diskussion von rund 50 Expertinnen und Experten steht die Versorgung in medizinischen Notfällen als Basis des Gesundheitssystems.  Bei ganz unterschiedlichen Bedingungen in beiden Ländern, wie den ländlichen Regionen Brandenburgs und einem urbanen Ballungszentrum in Berlin, stehen Politik und Leistungserbringer vor sehr verschiedenen Herausforderungen. Dennoch muss bei jeder Überlegung zur Veränderung von Strukturen, zum Einsatz von Ressourcen sowie zur Lokalisation von medizinischen Einrichtungen die Frage stehen, ob und wie gewährleistet werden kann, dass die Bürgerinnen und Bürger so schnell wie möglich die notwendige medizinische Hilfe erhalten.

Neben der Erreichbarkeit ist die medizinische Qualität der Notfallversorgung für die Bürgerinnen und Bürger wichtig. Berlin hat im Rahmen des Krankenhausplans 2016 hierzu Strukturvorgaben erstellt und gemeinsam mit der Berliner Ärztekammer die ärztliche Zusatzqualifikation „Klinische Notfall- und Akutmedizin“ vorangebracht. „Das ist ein sinnvoller Weg, die medizinische Versorgung in den Rettungsstellen zu verbessern“, so Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja. „Im Rahmen der zukünftigen gemeinsamen Krankenhausplanung von Berlin und Brandenburg wollen wir die Qualitätsanforderungen gemeinsam weiterentwickeln.“

Um die Notfallversorgung in dünn besiedelten Regionen zu sichern, muss das Gesundheitssystem umgestaltet werden. Gesundheitsministerin Diana Golze: „Für mich ist von zentraler Bedeutung, dass die drei Säulen der Notfallversorgung eng miteinander verzahnt werden. Das sind der boden- und luftgebundene Rettungsdienst der Landkreise und Kommunen, die ambulanten Bereitschaftsdienste der Kassenärztlichen Vereinigung und die Notfallaufnahmen der Krankenhäuser. Die Krankenhäuser als Anker der Gesundheitsversorgung haben mit ihren Notaufnahmen insbesondere in den ländlichen  Regionen eine unverzichtbare Funktion als Anlaufstelle in medizinischen Notfällen. Wir müssen alle Möglichkeiten prüfen und gute Erfahrungen nutzen, um für die Menschen eine aufeinander abgestimmte Versorgung vorhalten zu können. Darum sind auch in der Notfallversorgung neue Wege für die Zukunft gefragt.“

Es war höchste Zeit, dass die Bundespolitik diese Realität nicht nur anerkennt, sondern auch dafür sorgt, dass die ambulante Notfallversorgung in den Krankenhäusern auch angemessen vergütet wird. Hierfür haben sich die Länder Berlin und Brandenburg gemeinsam mit den anderen Bundesländern im Gesetzgebungsverfahren zum Krankenhausstrukturgesetz eingesetzt. Mit dem neuen Gesetz wird dem Gemeinsamen Bundesausschuss der Auftrag erteilt, für die Notfallversorgung ein Stufensystem von Mindestvoraussetzungen zu entwickeln. Ziel ist, dass die gute Qualität erhalten bleibt und Ressourcen optimal ausgeschöpft werden. Auch sollen Vorgaben entwickelt werden, unter welchen Voraussetzungen ein Krankenhaus bzw. eine Fachabteilung eines Krankenhauses als „unverzichtbar“ für die regionale Versorgung anzusehen ist.

Für eine dauerhafte hochwertige Notfallversorgung sind weitere strukturelle Anpassungen notwendig. Diese werden derzeit in einer Länder-AG unter Federführung von Berlin entwickelt. Die Zukunftswerkstatt Berlin-Brandenburg kann hierzu entscheidende Impulse geben.

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Ident-Nr
169/2015
Datum
11.11.2015
Rubrik
Gesundheit