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Zweites Inklusionsforum für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen in Eberswalde

- Erschienen am 11.06.2018 - Presemitteilung 087/2018

Das Sozialministerium veranstaltet heute in Eberswalde das landesweit zweite Inklusionsforum speziell für junge Menschen mit und ohne Behinderungen. Rund 50 Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren aus den Landkreisen Barnim und Uckermark diskutieren über ihre Erfahrungen mit Barrieren, die sie im Alltag, in der Schule oder Freizeit erleben müssen. Sozialministerin Diana Golze eröffnete das Inklusionsforum: „Das Ziel unserer Behindertenpolitik ist die gleichberechtigte Teilhabe und Beteiligung am gesellschaftlichen Leben aller Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderungen. Dabei spielt für uns die Perspektive von jungen Menschen eine große Rolle. Alle Kinder haben Rechte.“ Mit den Inklusionsforen wird eine Maßnahme aus dem „Behindertenpolitischem Maßnahmenpaket der Landesregierung 2.0“ umgesetzt. Jedes Jahr findet ein Forum statt.

„Persönliche Assistenz für Schulweg“, „Barrierefreiheit an allen Orten, zum Beispiel Konzerthallen oder ÖPNV“, „Hilfe beim Einkaufen“, „Aufklärung und Umdenken in den Köpfen“, „Mehr Respekt und Gleichberechtigung“ oder „Begegnungsmöglichkeiten schaffen“ – das sind einige der Forderungen, die beim ersten Inklusionsforum für junge Menschen im Oktober 2017 in Potsdam unter dem Motto „Mehr Inklusion durch Teilhabe“ diskutiert und festgehalten wurden.

Sozialministerin Golze: „Mit den Inklusionsforen stärken wir die Teilhabemöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen. Ihre Ideen und Wünsche werden zusammengefasst und an die zuständigen Ministerien übergeben. Wichtige Punkte sind Mobilität, Barrierefreiheit, Freizeitgestaltung und Bildung. Die jungen Menschen wünschen sich zum Beispiel mehr Öffentlichen Nahverkehr, damit sie besser zur Schule kommen. Sie wünschen sich mehr barrierefreie Wohnungen und öffentliche Gebäude. Das sind alles Punkte, von deren Umsetzung am Ende die gesamte Gesellschaft profitieren wird. Teilhabe und Inklusion sind große Herausforderungen für alle Gesellschaftsebenen. In den vergangenen Jahren haben wir in Brandenburg schon viel erreicht. Aber es gibt noch immer zu viele Barrieren.“

Die Landesregierung hat im Dezember 2016 das von Sozialministerin Diana Golze vorgelegte „Behindertenpolitische Maßnahmenpaket 2.0“ beschlossen. Damit wird die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Brandenburg weiter vorangebracht. Es enthält 105 konkrete Maßnahmen aller Ressorts und hat eine Laufzeit bis 2021.

Im Land Brandenburg leben rund 459.000 Menschen mit Behinderungen, davon gelten rund 330.000 als „schwerbehindert“ (Grad der Behinderung (GdB) > 50). Rund 8.600 Kinder und Jugendliche im Alter unter 25 Jahren haben eine anerkannte Schwerbehinderung.

Seit 2009 ist das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch für Deutschland verbindlich. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention werden erstmals die Menschenrechte für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen in einem völkerrechtlichen Vertrag konkretisiert. Danach wird Behinderung nicht länger vor allem unter medizinischen und sozialen Blickwinkeln betrachtet, sondern als Menschenrechtsthema anerkannt. Bund, Länder und Kommunen sind verpflichtet, die Ziele der UN-Konvention umzusetzen.

Das Sozialministerium hat die Kooperationsstelle inklusives Aufwachsen bei kobra.net mit der Umsetzung der Inklusionsforen betraut. Mehr Informationen zum Projekt sowie Dokumentationen der Veranstaltungen sind im Internet eingestellt:

https://www.kobranet.de/projekte/kooperationsstelle-inklusives-aufwachsen/inklusionsforum-fuer-junge-menschen-2018.html