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11. Brandenburgische Familienbildungsmesse

„Familie digital – Analog war gestern?“ - Ministerin Karawanskij: „Für mich gibt es kein entweder oder!“

- Erschienen am 08.11.2018 - Presemitteilung 167/2018
Familienministerin Susanna Karawanskij besucht am 08.11.2018 die 11. Brandenburgische Familienbildungsmesse in Potsdam. Foto: Benjamin Maltry / Agentur Medienlabor

Die in Brandenburg gelebte enge Zusammenarbeit von Land, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Sozialpartnern, Bildungsträgern und nicht zuletzt der Jugendhilfe als Träger und Förderer von Familienbildungsmaßnahmen trage wesentlich dazu bei, die Bildungsangebote an den Bedarfen und jeweiligen Lebenslagen der Familien „im gesamten Land“ zu orientieren. „Dafür danke ich allen Akteurinnen und Akteuren“, sagte Familienministerin Karawanskij heute bei der Eröffnung der 11. Familienbildungsmesse in Potsdam.

Das träfe auch auf das Thema „Familie Digital – Analog war gestern?“ zu, das sich individuell und regional unterschiedlich darstelle. Die Diskussion reihe sich ein in die gegenwärtig ressortübergreifende Erarbeitung einer Digitalisierungsstrategie für Brandenburg. „Unser Ziel ist es“, so die Ministerin, „Brandenburg in den Städten ebenso wie in den ländlichen Regionen und in allen Bereichen der Daseinsvorsorge – von der Mobilität über die Bildung bis hin zur Gesundheit – fit für die digitale Zukunft zu machen und die Attraktivität weiter zu steigern.“

Dabei gehe es auch um die elektronische Antragstellung zu staatlichen Leistungen. „Ein wichtiger Schritt, der Familien hilft, den oftmals bestehenden Zeit- und Wegestress gerade in unserem Flächenland zu reduzieren. Es geht aber auch um Homeoffice als Instrument für flexible Arbeitszeiten, womit eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht werden kann und möglicherweise zum Beispiel die Entscheidung von Müttern zur Aufnahme einer vollzeitnahen Erwerbstätigkeit gefördert werden könnte.

Das Thema der Messe offenbare viele Fragen, sagte die Ministerin. „Was macht Digitalisierung noch mit Familien? Gibt es neben einer Industrie und Arbeit 4.0 auch eine Familie 4.0? Wie verhält sich diese Familie in der innerfamiliären Kommunikation und wie bei der Inanspruchnahme von Service-, Unterstützungs- und Beratungsleistungen? Läuft das nur noch online oder gibt es nicht doch die Notwendigkeit von direkter, persönlicher Kommunikation. Ohne Digitalisierung geht heute immer weniger - sowohl in der Arbeitswelt als auch im privaten Leben. Und fit für diese Entwicklung zu sein, um ihre Chancen bewusst zu nutzen, ist ein zunehmendes Erfordernis, um Information und Teilhabe an der Gesellschaft zu sichern. Das bedeutet nicht nur, die Technik entsprechend bedienen zu können. Medienkompetenz heißt vielmehr, die vorhandenen digitalen Möglichkeiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen klug zu nutzen. Dank Messenger-Diensten ist es heute möglich, sich auch über räumliche Entfernungen mal eben schnell mit den Kindern abzustimmen oder mit den vielleicht pflegebedürftigen Eltern in Kontakt zu sein.“

Dennoch sei es nötig, sorgsam mit den sozialen Medien umzugehen, warnte Susanna Karawanskij. „Neue Formen der Ausgrenzung  und Benachteiligung treten auf den Plan. Manche können sich die moderne Technik schlicht und ergreifend nicht leisten. Einigen fehlen notwendige Kenntnisse oder es gibt andere Hindernisse.“

Mit Blick auf das Motto der Familienbildungsmesse stellte die Ministerin fest: „Für mich gibt es kein entweder-oder bezogen auf digitale Angebote und den persönlichen Kontakt. Wir brauchen beides. Digitale Medien und direkte Kommunikation von Mensch zu Mensch. Beides sollte möglich sein, auch bei den Angeboten der Familienbildung.“

Hintergrund:

Die Brandenburgische Familienbildungsmesse gehört zu den Maßnahmen der Familienbildung im Familen- und Kinderfreundlichen Programm „Gemeinsam für ein Familien- und Kinderfreundliches Brandenburg“. Die Familienbildungsmesse findet als Fachtagung alle zwei Jahre mit wechselnden Themen statt. Sie richtet sich an brandenburgische Akteurinnen und Akteure im Bereich der Familienbildung (z.B. Lokale Bündnisse für Familien, Netzwerke Gesunde Kinder, Netzwerke Frühe Hilfen, Kitas, Schulen, Mehrgenerationenhäuser, Familienzentren, Kommunen) und bietet damit ein Forum für die Vernetzung, den Erfahrungsaustausch und die Präsentation guter Praxisbeispiele. In diesem Jahr beleuchten die Teilnehmenden die Auswirkungen der Digitalisierung auf Familien und wollen Impulse für weitere Aktivitäten der Familienbildung geben.