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4. Brandenburger Wirtschaftsgespräch: Ministerin Karawanskij und Staatssekretär Fischer diskutieren mit Frauen in Führungspositionen

- Erschienen am 07.03.2019 - Presemitteilung 037/2019

Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche haben Arbeitsministerin Susanna Karawanskij und Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer gemeinsam mit der IHK-Cottbus Lausitzer Unternehmerinnen in Führungspositionen zum 4. Brandenburger Wirtschaftsgespräch eingeladen. Das Treffen findet heute Abend im Senftenberger Rathaus (Oberspreewald-Lausitz) statt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es Frauen gelingt, Führungspositionen in Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen einnehmen zu können. Anschließend findet eine öffentliche Podiumsdiskussion statt. Das Motto der Frauenwoche lautet in diesem Jahr „Hälfte/Hälfte – ganz einfach“.

Arbeitsministerin Susanna Karawanskij: „Mehr als die Hälfte der Brandenburger Bevölkerung ist weiblich. Davon spürt man in Führungspositionen nur wenig. Deshalb ist das Motto der diesjährigen Frauenwoche ‚Hälfte/Hälfte – ganz einfach‘ nicht nur keck, sondern knallhart ernst gemeint. Frauen beanspruchen berechtigt ihren Platz in Chefetagen. Ich bin gespannt auf die Erfahrungen der Lausitzer Unternehmerinnen.

Die gesetzliche Frauenquote in Deutschland hat Frauen aufgrund ihres begrenzten Anwendungsbereichs bislang wenig gebracht. Notwendig ist eine echte Frauenquote für Führungspositionen auch in der Wirtschaft von mindestens 50 Prozent. Im politischen Bereich ist Brandenburg mit dem beschlossenen Paritätsgesetz da schon Vorreiter. Ab 2020 müssen alle Parteien ihre Listenplätze zu Landtagswahlen abwechselnd mit Männern und Frauen besetzen. Und so etwas brauchen wir auch für die Wirtschaft. Hälfte/Hälfte – ganz einfach!

Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer: „Rund ein Drittel der brandenburgischen Unternehmen werden von Frauen geführt. Und jede einzelne Unternehmerin, die mit ihrem Betrieb erfolgreich am Markt ist, stärkt die Wirtschaftskraft unseres Landes. Doch insbesondere in den Vorstandsetagen sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Denn vielfach sind es noch immer Frauen, die für die Familie auf ihre Karriere verzichten. Eine Voraussetzung dafür, dass mehr Frauen den Schritt in Führungspositionen gehen, sind gute Arbeitsbedingungen.“

Hintergrund

Die Veranstaltungsreihe „Brandenburger Wirtschaftsgespräche mit Unternehmerinnen/Frauen in Führungspositionen“ startete im März 2017. Das Arbeitsministerium und das Wirtschaftsministerium laden dazu gemeinsam ein.

Laut dem aktuellen IAB-Betriebspanel arbeiten rund 24.600 Frauen in Brandenburger Betrieben auf der obersten Führungsebene, was einem Anteil von rund 30 Prozent entspricht. Dieser Anteil ist in den letzten zehn Jahren weitestgehend konstant.

21 Prozent der Betriebe verfügen neben der obersten Führungsebene auch noch über eine zweite Führungsebene, die mit rund 16.000 Frauen besetzt sind, was einem Anteil von etwa 50 Prozent entspricht. Nach einem Rückgang im Jahr 2014 liegt der Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene wieder etwa auf dem Niveau der Vorjahre.

Rund 43.700 Frauen im Land Brandenburg sind selbstständige Unternehmerinnen/Freiberuflerinnen.

Nach dem „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ des Bundes gilt seit 2016 für Aufsichtsräte von Unternehmen, die börsennotiert sind und der paritätischen Mitbestimmung unterliegen, eine Geschlechterquote von 30 Prozent. Unternehmen, die entweder börsennotiert oder mitbestimmt sind, werden verpflichtet, Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsräten, Vorständen und obersten Management-Ebenen festzulegen.