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Auftaktveranstaltung zur neuen Landesförderung von Familienzentren

- Erschienen am 05.11.2019 - Presemitteilung 163/2019

In Brandenburg sollen Mehrgenerationenhäuser schrittweise zu „Familienzentren“ als niedrigschwellige Anlaufstellen für Familien ausgebaut werden. Seit September fördert das Familienministerium die Einrichtung solcher Familienzentren – zunächst an den Standorten von 34 der insgesamt 36 Mehrgenerationenhäuser. Dafür steht im Landeshaushalt jährlich knapp eine halbe Million Euro zur Verfügung. Das sind pro Einrichtung bis zu 14.100 Euro im Jahr. Zusätzlich stehen rund 30.000 Euro jährlich für den Aufbau einer Servicestelle für Familienzentren zur Verfügung. Heute fand auf Einladung der Landesarbeitsgemeinschaft der Mehrgenerationenhäuser Land Brandenburg (LAG-MGH) im Familienministerium in Potsdam die Auftaktveranstaltung zur neuen Landesförderung statt.

Die Familienzentren sollen Familien eine umfassende und niedrigschwellige Beratung, Unterstützung und Bildung anbieten. Vor allem sollen sie einkommensschwachen Eltern dabei helfen, die ihnen zustehenden staatlichen und familienbezogenen Leistungen in Anspruch zu nehmen. Grundlage für die neue Förderung ist ein Landtagsbeschluss vom 11. Juni 2019 zu den Handlungsempfehlungen der Initiative „Starke Familien, Starke Kinder – Runder Tisch gegen Kinderarmut“.

Familienministerin Susanna Karawanskij erklärte zur Förderung: „Alle Eltern sollen die staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen, die der Gesetzgeber für sie geschaffen hat. Es fällt aber vielen Menschen schwer, im Dschungel sozialstaatlicher Leistungen den Überblick zu bewahren. So nehmen zum Beispiel nur 30 Prozent der Berechtigten den Kinderzuschlag in Anspruch, der Familien mit kleinen Einkommen stärken soll. Das müssen wir ändern. Um Armut von Familien und Kindern wirksam bekämpfen zu können, müssen niedrigschwellige Unterstützungsangebote in enger Abstimmung mit den Kommunen ausgebaut werden.“

Heike Kötter, Sprecherin der LAG-MGH-Brandenburg, sagte zu Beginn der heutigen Auftaktveranstaltung: „Wir freuen uns sehr darüber, dass die seit vielen Jahren bestehende gute Zusammenarbeit zwischen der Landesarbeitsgemeinschaft der Mehrgenerationenhäuser im Land Brandenburg und dem Familienministerium sich mit der neuen Förderung der Familienzentren intensiviert und weiterentwickelt. Dass nun alle Brandenburger Mehrgenerationenhäuser die Möglichkeit haben, niedrigschwellig Familien unterstützende und begleitende Angebote durchzuführen, ist eine gute Ergänzung zu der bestehenden Angebotspalette der Häuser. Über die Förderung können sie Bestehendes weiter entwickeln und neue Angebote für Familien aufbauen. Durch die ergänzende Förderung für eine Servicestelle Familienzentren erhalten alle Mehrgenerationenhäuser zudem die Möglichkeit zu einem regelmäßigen begleitenden Austausch. Darüber hinaus wird die Servicestelle bedarfsgerechte Schulungen zu Inhalten und Themen organisieren, die dabei helfen, armutsgefährdete Familien zu unterstützen.“

Familienzentren sind Begegnungsorte. Sie sollen Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien wohnortnahe Unterstützung durch niedrigschwellige Angebote anbieten. Unter anderem sollen sie passgenaue unterstützende und bildungsförderliche Angebote für Kinder und ihre Familien vermitteln, und Familien dabei unterstützen, Lebenschancen und Teilhabemöglichkeiten zu verbessern.

Insbesondere einkommensschwache Eltern sollen im Bedarfsfall konkrete Hilfen bekommen, zum Beispiel beim Ausfüllen notwendiger Formulare. Ein wichtiger Kern der inhaltlichen Ausgestaltung der Familienzentren ist die Einbindung der Eltern. Durch Befragung der Eltern zur Arbeit der Familienzentren sollen die Angebote bedarfsgerecht ausgestaltet werden.

Internet: https://lag-mgh-brb.de/